Zelten
Rezepte aus dem Tannheimer Tal: Zelten
Weihnachten riecht nach Tannen und frischem Schnee, Glühwein und Kekse. Im Tannheimer Tal duften die Feiertage außerdem nach getrockneten Früchten: Die Bäckerei Glätzle hat uns ihr Familienrezept für die traditionellen Zelten verraten.
Weihnachten steht vor der Tür und wir freuen uns auf besinnliche Feiertage mit der Familie. Zusammen trinken wir dann heißen Glühwein und verputzen leckere Kekse, wie die traumhaft leckeren Vanillekipferl. Doch im Tannheimer Tal gibt es auch eine traditionelle Alternative zu den kleinen Weihnachtskeksen: Nämlich das beliebte Tiroler Früchtebrot, auch Zelten genannt. Im Grunde genommen unterscheidet sich unser Früchtebrot nicht groß von anderen Zubereitungsarten. Es besteht aus getrockneten Früchten, Brotteig und Weihnachtsgewürzen. Doch im Gegensatz zu dem Früchtebrot von anderswo wird unser Zelten noch einmal in einem extra Teig eingepackt. Für die Zubereitung dieser leckeren Spezialität hat uns die Bäckerei Glätzle aus Zöblen ihr Familienrezept verraten.
Zelten: Traditionelles Weihnachtsgebäck aus dem Tannheimer Tal
Der Grundteig für die Zelten aus dem Tannheimer Tal ist ein Roggenmischbrotteig (60:40). Dazu das lauwarme Wasser mit Zucker, Hefe und dem Weizenmehl in einer Schüssel verquirlen. Den Sauerteig holt man sich am besten beim Bäcker des Vertrauens. Er wird grob mit dem Roggenmehl vermengt und dann unter die erste Masse gehoben. Nun muss der Teig etwa 20 Minuten bei gut 30 °C gehen: So beginnen Hefe und Sauerteig sich zu vermehren. Anschließend etwas Salz dazugeben und die Masse mit einem Kochlöffel verrühren. Jetzt den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und ihn kurz kneten: Eine glatte Kugel ist das Ziel. Dieser sogenannte Teigling muss nun erneut bei 30 bis 35 °C und mit einem Küchentuch bedeckt zwei Stunden lang gehen.
Feigen, Sultaninen und Weihnachtsgewürze
Die Sultaninen für die Zelten aus dem Tannheimer Tal werden, am besten schon am Vortag, in reichlich Wasser und mit einem Schuss Rum angesetzt. Das nichtaufgesaugte Wasser nun wegschütten. Die Feigen werden wenig angeröstet, im vorgeheizten Backofen dauert das sieben Minuten. Nun können alle Zutaten unter den Grundteig gehoben werden. Für die dunkle Farbe der traditionellen Zelten sorgt übrigens Roggenmalz. Es kann beim Bäcker gekauft werden, ist für das Früchtebrot aber nicht zwingend notwendig. Gewürzt wird der Zelten mit den üblichen Weihnachtsgewürzen: Ganz nach Belieben einfach eine Mischung aus Zimt und Kardamom, Ingwer, Anis und Galgant sowie Muskat dazugeben.
Früchtebrot mal anders: Der Zelten aus dem Tannheimer Tal
Nun kommt der Teil, der die Zelten aus dem Tannheimer Tal von anderem Früchtebrot unterscheidet: Für den Deckelteig Mehl, Salz und Wasser kräftig zu einem glatten Teig kneten und etwa eine Stunde ruhen lassen. Als nächstes wird der Deckelteig für die Füllung vorbereitet: Je nachdem ob ein großer oder mehrere kleine Zelten entstehen sollen, den Teig entsprechend teilen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Wie genau das aussehen soll, zeigt eines der Videos aus der Backstube der Bäckerei Glätzle. Das zweite Video zeigt den nächsten Schritt: Die vorgeformten Zelten müssen jetzt im Deckelteig einschlagen werden und bei etwa 30 °C nochmals ruhen. Den Ofen auf 230 °C vorheizen, die weihnachtlichen Leckereien einschieben und bei auf 180 °C fallender Temperatur für eine Stunde backen.
Jetzt kann der originale Zelten aus dem Tannheimer Tal verputzt werden – ob auf einmal und alleine oder gemeinsam mit den Liebsten, das bleibt ganz dem fleißigen Bäcker überlassen.
Bilder & Videos: Bäckerei Glätzle