Saisonende im Tannheimer Tal: Was ist jetzt zu tun?

Saisonende im Tannheimer Tal: Was ist jetzt zu tun? 

Der Winter geht auch in Tirol allmählich zur Neige. Durch das Saisonende fallen nun verschiedene Arbeiten im Tannheimer Tal an, die zu erledigen sind, damit sich die Region auf den bevorstehenden Sommer vorbereiten kann. Doch was ist dabei alles zu beachten? Fuhrparkleiter Angelo Schädle und Gemeindearbeiter Dietmar Rädler kennen sich aus.  

Der Schnee beginnt zu schmelzen, die Frühlingsblumen wachsen wieder und die Vögel zwitschern heiter in ihren Bäumen. Nicht nur im Tannheimer Tal ist das Saisonende in greifbarer Nähe. Und mit dem Ausklang des Winters kommen einige Aufgaben auf die sechs Ortschaften des Tannheimer Tals zu. Was genau zu tun ist und wie eigentlich die Loipen für das Saisonende vorbereitet werden müssen,
wissen Angelo Schädle und Dietmar Rädler.  

Pistenbullys beim präperieren der Langlaufstrecken

Schneeschmelze leitet das Saisonende im Tannheimer Tal ein

Angelo Schädle übt den Beruf des Fuhrparkleiters aus. „Ich bin für die Loipenfahrzeuge des Tourismusverbands Tannheimer Tal (TVB) zuständig.“ Neben der Maschinenwartung kümmert er sich mit seinen Mitarbeitern um die verschiedenen Loipen. „Wir sorgen dafür, dass alle Strecken im Winter ideal befahrbar sind“,
erzählt Schädle.

Doch wenn der Schnee im Tannheimer Tal zum Saisonende schmilzt, wird die Präparation der Loipen schwieriger. „Die abtauenden Loipen müssen jeden Abend neu präpariert werden ,  so dass sie am nächsten Tag wieder problemlos befahrbar sind. Wenn sich eine Loipe aufgrund zu hoher Schneeschmelze dafür nicht mehr eignet,
wird diese für die schnellere Abschmelzung vorbereitet, erklärt Schädle.. „Dafür wird Steinmehl auf die Loipe aufgebracht und die Schneedecke wird aufgebrochen und Schnee zur Seite geschoben. So können die Sonnenstrahlen besser den Boden erreichen.“ Steinmehl helfe dabei als nützlicher Dünger: „Zusätzliche Nährstoffe sorgen dafür, dass auf den verdichteten Flächen schnell wieder Pflanzen wachsen können“.  

Die Loipengeräte werden dann zum Saisonende in ihre Fahrzeughallen im Tannheimer Tal gebracht. „Dort säubern wir die Fahrzeuge, montieren Anbaugeräte ab und warten sie, bevor sie – wie wir es nennen – ‚eingesommert‘ werden können“, erklärt Schädle.  

Was macht ein Loipenfahrer im Sommer?

Doch Angelo Schädle und sein Team arbeiten nicht nur zum Saisonende im Tannheimer Tal. „Ich leite auch eine eigene Firma“, erzählt der Fuhrparkleiter. Mit seinem Unternehmen unterstützt er und seine Mitarbeiter im Winter den TVB. „Im Sommer fahren wir dann keine Loipenfahrzeuge, sondern Bagger und Co.“, meint er.   

Mit dem Wechsel seiner Tätigkeiten von Jahreszeit zu Jahreszeit ist er aber nicht allein: Auch die Loipenfahrer üben im Sommer einen anderen Beruf aus – und das nicht selten in derselben Gemeinde.  

Auf den Loipen unterwegs sind auch die Gemeindearbeiter. Zu ihnen gehört Dietmar Rädler, der diesen Beruf seit über 20 Jahren im Ort  Zöblen ausübt. Zum Saisonende im Tannheimer Tal erzählt er: „Wir sammeln alle Loipenbeschilderungen ein und räumen sie weg. Auch die Schneestangen von den Winterwanderwegen werden von uns über den Sommer aufbewahrt. Dazu gehört es natürlich auch, krumme oder kaputte Stangen zu reparieren, damit wir im nächsten Winter wieder eine funktionstüchtige Ausstattung haben. Mit dem Abmontieren der Schilder und Stangen warten wir etwa bis Ostern, wenn die Loipen und Winterwanderwege von den Wintersportlern nicht mehr genutzt werden.“  

Von den Loipen zur Landwirtschaft

Auch sei es notwendig, die schneebefreiten Wege von Splitt und Salzresten mit der Kehrmaschine zu reinigen. „Größeres Geröll entfernen wir ebenfalls von den Bergwegen“, berichtet Rädler. „Leider lässt der ein oder andere dort seinen Müll liegen. Obwohl jeder wissen sollte, das sowas nicht in die Natur gehört. Immerhin gibt es genug Mülleimer, um Verpackungen und ähnliches dort zu entsorgen.“ Da die Loipen oft über Privatgrundstücke führen, müssen diese zum Saisonende im Tannheimer Tal von Abfall befreit sein, damit die Eigentümer sie im Sommer wieder für private Zwecke nutzen können. „Die Besitzer betreiben dann auf den Flächen, wo im Winter die Langläufer unterwegs sind, meistens Landwirtschaft“, meint er. Somit werden die Flächen rund um die Jahreszeiten immer optimal genutzt.  

Trotz dem ein oder anderen Ärgernis bei diesem Thema mache ihm seine Arbeit aber Spaß: „Es gibt natürlich immer viel zu tun im Tannheimer Tal – nicht nur zum Saisonende im Winter. Doch solange unsere Gäste glücklich sind, sind wir es auch.“  

Bilder: Dietmar Rädler, Angelo Schädle - Erdbewegungen und Dienstleistungen