Almen

Einkehr im Tannheimer Tal: Erholung hoch droben

Über 30 bewirtschaftete Almen und Hütten haben die Wanderer zur Einkehr im Tannheimer Tal zur Auswahl. Doch die Landwirtschaft in den Höhenlagen ist oft mühsam – und erfordert neben Geschick auch spezielles Gerät.

Buttermilch, Brotzeit mit Speck, ein großes Stück Kuchen – natürlich alles aus eigener Herstellung: Die Rast auf einer Alm ist etwas ganz Besonderes. Vom Bergsteigen angenehm erschöpft, sitzt man draußen am Holztisch, isst und trinkt, unterhält sich mit der Sennerin und freut sich über das Bergpanorama und das Läuten der Kuhglocken. Die Auswahl ist groß: Insgesamt 31 bewirtschaftete Almen und Hütten stehen den Wanderern zur Einkehr im Tannheimer Tal zur Verfügung.

Die Almwirtschaft hat viele Vorzüge. Ihre Produkte sind von hoher Qualität, die Milch enthält nachweislich mehr Vitamine. Die Tiere sind gesund, weil sie sich viel bewegen und wertvolles Futter finden, entsprechend gut ist ihr Fleisch. Aber auch die Landwirtschaft profitiert von der Arbeit der Älpler. Genutzte Weiden werden nicht von Büschen überwuchert, auf ihnen wachsen unterschiedlichste Kräuter und Blumen, die zahlreichen Arten Nahrung bieten. Manchmal helfen Ziegen, holzige Stauden zu verbeißen und sorgen so für bunte Wiesen und freien Ausblick.

Ein leckeres Mittagsessen mit Blick auf den Traualpsee

Trotz Steilhang: Die Sense hat ausgedient

Die Landwirtschaft in den Höhenlagen ist oft mühsam. Steilflächen sind für die Landwirte eine echte Herausforderung. Da hilft nur noch „der Motormäher oder Geräte mit Stachelwarzen, die nicht abrutschen“, wie der Biobauer aus Tannheim, Harald Kleiner erklärt. „Im Tannheimer Tal einschließlich Jungholz gibt es rund 1.000 Hektar bewirtschaftete Flächen. Davon sind etwa 90 Hektar Steilflächen“, erzählt er. Diese Hänge haben mehr als 35 Prozent Neigung. „Hier tut man sich mit Geräten, auf denen man sitzen kann, schwer.“ Das geschnittene Heu wird oft noch mit der Hand heruntergerecht. Zunehmend kommen aber auch große Blasgeräte zum Einsatz, die das Heu vom Hang blasen.

Da sind die Wiesen und Felder unten im Tal mit großen Maschinen bequemer und auch intensiver zu bearbeiten. Die Bauern haben sich alle zur umweltgerechten Bewirtschaftung verpflichtet, wie Kleiner sagt. Das bedeutet zum Beispiel, dass man Mähgeräte bevorzugt, die möglichst viele Kleintiere verschonen.

Nicht nur Steilflächen, auch wertvolle Streuwiesen, die früher durch die Bewirtschaftung der zahlreichen Feuchtwiesen entstanden, sind aufwändig zu pflegen. Ihr Anteil ging deshalb zurück. Sie bieten aber vielen bedrohten Tieren und Pflanzen Lebensraum, prägen die Landschaft und sind nicht zuletzt eine echte Augenweide. Deshalb setzt sich der Landschaftspflegeverein im Tannheimer Tal für den Erhalt und die Wiederherstellung der Streuwiesen ein. Mit einer speziellen Mulchraupe werden die Wiesen schonend bearbeitet. 

Wandern und Einkehren im Tannheimer Tal

Über die intakte und schöne Landschaft freuen sich auch die Gäste, die das Tannheimer Tal als Wandergebiet schätzen. Dass „Europas schönstes Hochtal“ mehrfach als beliebtestes Wanderziel Österreichs ausgezeichnet wurde, hat viele Gründe: Auf drei verschiedenen Ebenen, von leichteren Spaziergängen im Tal über mittelschwere Touren auf Höhenwegen bis hin zu anspruchsvollen Gipfeltouren, ist hier wirklich alles geboten. Auf die ganz Sportlichen warten außerdem verschieden schwere Klettertouren. So kann man hier ideal durchstarten auf den insgesamt 81 Kilometern Wanderwege. Und wer nach oder bereits während so einer Tour eine (wohlverdiente) Stärkung braucht, der kehrt am besten in einer unserer Hütten und Almen ein und genießt die leckeren traditionellen Gerichte.

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