Honig

Honig aus dem Tannheimer Tal: Goldene Vielfalt

Bienen danken der reinen Natur im Tannheimer Tal mit kostbarem Honig.

Wer das Tannheimer Tal im Sommer erkundet, sei es auf einem der malerischen Wanderwege oder per Rad, der hört es summen und brummen. Das liegt unter anderem an den zahlreichen fleißigen Bienen, die goldenen Honig produzieren. Der „Almrauschhonig“ ist der Eiswein unter den Honigen. Er ist sehr intensiv und selten. Auf 1.500 Meter müssen die fleißigen Immen hinauf. Dort saugen sie den nötigen Nektar aus den Blüten der Alpenrosen. Wanderer wissen, wie kurz deren Blüte ist – und können sich vorstellen, welche Leistung die kleinen Insekten vollbringen. Es liegt auf der Hand, dass Imker im Tannheimer Tal mit dieser Königsdisziplin vertraut sind. Sie freuen sich, wenn ihre Völker beim Sammeln des kostbaren Guts erfolgreich sind. „Es ist nicht leicht mit dem Honig hier bei uns im Tannheimer Tal. Aber dafür ist das Produkt etwas ganz Besonderes.“

Selbstgemachter Honig aus dem Tannheimer Tal

Ein Naturschatz zum Genießen

Markus Peintner aus Tannheim ist einer von gut zwei Dutzend Imkern im Tannheimer Tal. Er weiß, was den heimischen Honig so wertvoll macht: „Wegen der Höhenlage hat die Biene nur drei Monate Zeit für die Ernte. Aber weil wir hier keine industrielle Landwirtschaft, keinen Ackerbau und keine Pestizide haben, wird der Honig im Tannheimer Tal besonders hochwertig.“ Das findet auch überregional seine Anerkennung: Imkerin Blanka Bilgeri aus Tannheim zum Beispiel gewann mit ihrem „Tiroler Berghonig“ 2017 bei der Bewertung der besten Bienenprodukte im Land eine Goldmedaille.

Vielfältig und lecker: Honig aus dem Tannheimer Tal

Die Imkerei ist eine Arbeit, die viel Zeit und Zuwendung zu den anvertrauten Bienenvölkern braucht. Doch in der Höhenlage des Tannheimer Tals ist das Vorhaben noch eine Spur anspruchsvoller. Heißt es doch, noch sorgfältiger auf das Wetter und den richtigen Standort zu achten. Das alpine Wetter darf man hier nämlich nicht unterschätzen. Im Ergebnis erweist sich der Honig aus dem Tannheimer Tal als echter Naturschatz. „Die Vielfalt der Blüten lässt verschiedene Honige in Geschmack und Farbe entstehen“, wie Hubert Kotz berichtet, Obmann des Imkervereins Tannheimer Tal. Ein typisches Produkt ist der Blütenhonig mit einer Beimischung von Waldhonig. Die cremige Delikatesse bietet „eine Superqualität und erreicht in Wettbewerben regelmäßig Spitzenbewertungen“, wie Kotz sagt. „Ich mache jedes zweite Jahr Honiganalysen und finde viele unterschiedliche Pollen von verschiedenen Pflanzen, die aus intakter Umwelt stammen“, erzählt der Imker, der selbst über 40 Bienenstöcke besitzt.

Gut für die Natur, lecker auf dem Brot

Besonders gefragt sind Raritäten wie „Almrauschhonig“ oder „Löwenzahnhonig“. Die Sehnsucht nach guter und natürlicher Kost gehört für immer mehr Menschen zu den Dingen, die man sich im Urlaub erfüllt. Die fleißigen Bienen, die dazu beitragen, kommen dabei in den Genuss der gleichen natürlichen Vorzüge, über die sich auch die Urlauber freuen. Unter anderem profitieren sie von der Heumilch-Erzeugung der Bauern. „Dadurch, dass im Tal nur zweimal gemäht wird, können die Blüten natürlich abblühen“, sagt Kotz. „Nicht nur der Honig, auch die Bestäubung der Blüten durch die Bienen, Wildbienen und Hummeln ist ein extrem wichtiger Beitrag für unser Hochtal.“

Bilder: Achim Meurer