Fischen in den Bächen des Tannheimer Tals

Fischen in den Bächen des Tannheimer Tals

Im schönsten Hochtal Europas fühlen sich neben Wanderern und Sportlern auch Anglerfans wohl. Warum das so ist, welche Bäche des Tannheimer Tals am besten
zum Fischen geeignet sind und was dabei alles zu beachten ist, verrät Markus Wöber, Obmann des Fischereivereins Tannheimer Tal.

Es ist früh am Morgen, sanfter Nebel liegt über dem ruhig fließenden Bach und die ersten Sonnenstrahlen spitzeln hinter den Bergen hervor. Ab dem 1. April 2022 ist es wieder so weit: Die Saison zum Fischen in den Bächen des Tannheimer Tals beginnt. Darauf freut sich auch Markus Wöber, Obmann des Fischervereins Tannheimer Tal.
Er ist als gelernter Koch und Kellner selbstständig in seinem Restaurant und in seiner Freizeit meistens in der Natur zu finden. „Als ich sechs Jahre alt war, habe ich als kleiner Junge mit dem Fischen angefangen. Mit sieben habe ich meine Leidenschaft fürs Fliegenfischen an den Bachgewässern entdeckt und wurde in den Fischereiverein Tannheimer Tal aufgenommen. Damals war mein Vater noch Obmann“, erinnert er sich:

Angelausrüstung

Die Technik des Fliegenfischens

„Beim Fliegenfischen hält man eine Rute mit einer Rolle in der Hand, wobei man die Schnur von der Rolle ständig in elliptischer Form vor und zurück schwingt. Ziel ist es,
den Köder in 15 bis 20 Metern Entfernung vor sich möglichst lautlos auf der Wasseroberfläche zu platzieren. Da dieser Köder die Gestalt einer Fliege hat, wird der Fisch somit angelockt und beißt im Idealfall an“, erklärt Markus Wöber. Wer Fliegenfischen will, besucht am besten die Reviere Berger-Ache Tannheim und die Zöbler Vils, denn dort ist nur diese Art zu Fischen erlaubt. 

„Aber keine Sorge, Sportfischen – oder normales Fischen, wie wir es nennen – ist bei uns im Tannheimer Tal auch geboten: und zwar in den zwei anderen Revieren unseres Vereins“, sagt Wöber. „Das wären die große Vils und die Gräner-Ache.“ Wichtig: An allen Bachstrecken gibt es keine Möglichkeit, Angel-Equipment auszuleihen.
Das müssen die Fischer selbst mitbringen. 

Das notwendige Equipment zum Fischen im Tannheimer Tal

Klassische Wathose ist wasserdicht und besteht aus einem Hosenteil mit Hosenträgern und Stiefeln. Die Hose ist dabei mit den Watstiefeln vernäht, damit man keine kalten und nassen Füße bekommt. Auch wichtig sind gummierte Kescher, damit die Schleimhäute der Fische geschont werden, sowie Köder ohne Widerhaken. Denn wenn der gefangene Fisch zu klein ist oder man ihn wieder freilassen will, sollte er dabei unverletzt bleiben“, erklärt der Obmann des Fischerverein Tannheimer Tal.  

Eine grundlegende Voraussetzung, um die Bachstrecken des Vereins befischen zu dürfen, ist vor allem ein Fischerausweis. „Ohne den ist das Angeln bei uns leider nicht möglich“, meint Wöber. Während Mitglieder des Vereins und Gäste für ihren Angelausflug eine Tageskarte an den jeweiligen Revieren des Fischereivereins Tannheim lösen müssen, zahlen Nicht-Mitglieder zusätzlich eine jährliche  Landesabgabe an das Land Tirol. „Allerdings gewährleistet das auch ein ideales Angel-Erlebnis hier im Tannheimer Tal.“ 

Was für Fische gibt es in den Bächen?

„Unser Leitfisch ist die Bachforelle“, erklärt Wöber. „Daneben gibt es Regenbogenforellen oder Saiblinge. Dabei sind alle Fischarten keine fangfertigen Zuchtfische, die den jeweiligen Gewässern zugesetzt wurden, sondern sie stammen direkt und ganz natürlich aus den Bächen selbst.“ Deswegen gelten aber auch ein paar Regeln für das Fischen im Tannheimer Tal. „Man darf nur einen Fisch pro Tag mitnehmen. Sobald der Fisch gefangen und gestorben ist, ist das Fischen sofort einzustellen“, sagt Markus Wöber. „Außerdem muss der Fisch mindestens 30 Zentimeter lang sein.“ Weitere Regeln für das Fischen im Tannheimer Tal gibt es  hier nachzulesen.   

Während sich Markus Wöber auf die kommende Saison freut, denkt er an das Jahr 2019 zurück. Denn dort gelang ihm sein bis jetzt größter Fang beim Fliegenfischen: Ganze 80 Zentimeter und 4,5 Kilo misst die Bachforelle, die er damals aus dem Fließwasser fischte. Doch ganz so einfach war das nicht: „Nach einem dreiviertelstündigen Kampf habe ich sie endlich an Land ziehen können“, erklärt Wöber stolz. „Das war echt eine Show für sich.“

Und wer jetzt auch ins Tannheimer Tal zum Fischen will, dem sei gesagt: Petri heil! Ansonsten lohnt es sich, bei dem exklusiven Sommerquiz vorbeizuschauen, um sein Wissen über die Attraktionen des Tannheimer Tals zu testen. 

Bilder: Markus Wöber, Achim Meurer