Faszinierendes Funkenfeuer in Jungholz
Faszinierendes Funkenfeuer in Jungholz
Das Funkenfeuer ist eine langbewährte und beliebte Tradition in Jungholz in der Ferienregion Tannheimer Tal. Matthias Sprenger, Mitveranstalter des Events, verrät, was es damit auf sich hat.
Holz knistert, Flammen räkeln sich hoch in den Nachthimmel, der Punsch wärmt die in Handschuhen eingepackten Finger und die Stimmung ist gut: So schön ist das Funkenfeuer in Jungholz. Doch warum wird dieses Feuer jährlich veranstaltet?
Das weiß Matthias Sprenger: Er ist Elektrokonstrukteur im benachbarten Allgäu und Mitglied der Musikkapelle Jungholz. Und genau diese Musikkapelle organisiert das Funkenfeuer nun schon seit mehreren Jahren.
Ein feuriges Spektakel
„Das Funkenfeuer fand dieses Jahr am 17. Februar 2024 ab 20 Uhr beim Feuerwehrhaus in Jungholz statt“, erzählt Matthias Sprenger. Das ganze Jahr über werden in Jungholz Spender für das Holz gesucht, das beim Funkenfeuer verbrannt wird. „Haben wir welche gefunden, wird schon im Oktober oder November das Brennholz für das Funkenfeuer geschlagen. Dafür sind auch wir Musikanten zuständig“, berichtet Sprenger. „Anschließend schichten wir es am Funkenplatz, also vor dem Feuerwehrhaus,
zum Trocknen auf.“ Somit starten die Vorbereitungen für das Funkenfeuer einige Monate vorher, damit am Tag selbst alles glatt läuft.
Doch auch ganz Jungholz kann dabei mithelfen: Nach Weihnachten sammelt die Musikkapelle alte Christbäume von den Bewohnern in Jungholz ein. Laut Matthias Sprenger brennen die besonders gut, da das Holz und die Nadeln über die Weihnachtszeit Zeit langsam austrocknen. Wenn dann genug Holz vorhanden ist, geht es am Tag des Anzündens an den Aufbau des Feuers mit dem zuvor getrockneten Brennmaterial. Dabei errichtet die Musikkapelle das Brennholz kunstvoll zu einem hohen Turm. Obendrauf thront die Funkenhexe in Form einer lebensgroßen und verkleideten Puppe. „Die Funkenhexe verkörpert die kalte Jahreszeit. Mit ihrer Verbrennung wird der Frühling eingeläutet. Das feiern wir Einheimischen mit unseren Gästen beim Funkenfeuer."
Der Brauch des Funkenfeuers in Jungholz
Matthias Sprenger erklärt weiter: „Das Funkenfeuer ist ein alter schwäbisch-alemannischer Brauch. Die ersten Siedler von Jungholz stammen ursprünglich aus dieser Region, deshalb ist die Tradition des Funkenfeuers auch heutzutage noch wichtig für uns.“ Dabei findet das Funkenfeuer in Jungholz am ersten Samstag nach Aschermittwoch statt.
Doch neben dem Funkenfeuer gibt es hier auch andere spannende Bräuche aus dem Tannheimer Tal zu entdecken.
Wenn die ganzen Vorbereitungen für das Funkenfeuer abgeschlossen sind und der ersehnte Tag da ist, geht es endlich los. „Wir zünden den Funken – so nennen wir das Funkenfeuer – um 20:00 Uhr am 25. Februar an“, berichtet Matthias Sprenger in Vorbereitung auf das Funkenfeuer 2023 in der Ferienregion Tannheimer Tal. „Es empfiehlt sich aber schon um 19:45 Uhr zum Feuerwehrhaus in Jungholz zu kommen, da es mit dem Abbrennen des Feuers sehr schnell gehen kann“, verrät er. Für den kleinen Hunger und Durst werden Wienerle und Glühwein, Punsch sowie Kaltgetränke angeboten. Ein warmes Getränk bei einem romantischen Feuer ist somit also garantiert. Doch wer darf eigentlich alles kommen? „Wir freuen uns auf jeden, der mit uns das Funkenfeuer erleben will – egal ob Einheimischer oder Gast. Da die Veranstaltung im Freien stattfindet, rate ich allerdings jedem zu warmen Klamotten“, schmunzelt Sprenger. „Ich freue mich schon sehr darauf, vor allem wenn das Funkenfeuer nach dem Anzünden sauber niederbrennt: Das macht für mich das Funkenfeuer in Jungholz aus.“
Bilder: Musikkapelle Jungholz, Marina Schmid