Drei-Hütten-Tour

Drei-Hütten-Tour: Ein Gipfel, drei Hütten, viele Wege

Sie ist ein Klassiker unter den Tageswanderungen im Tannheimer Tal: die Drei-Hütten-Tour, die auf vielen Wegen gegangen werden kann und rund um einen Gipfel führt: die Krinnenspitze.

Als Aussichtsberg genießt die Krinnenspitze einen, im wahrsten Sinn des Wortes, herausragenden Ruf. Wer den Weg zum Gipfelkreuz auf 2.000 Meter NN bewältigt hat, findet sich wie auf einer Kanzel hoch über dem Tannheimer Tal. Fast wie aus der Vogelperspektive lässt sich das schönste Hochtal Europas von hier betrachten. Manches tritt da zutage, was sich vom Talboden aus nur erahnen lässt. Die Lage der Orte und der Verlauf der Straßen und Wege präsentiert sich in einem überraschenden und spektakulären Blickwinkel. Die Weitläufigkeit des Tals breitet sich wie ein Landschaftsteppich aus. Wer sich das eine oder andere Foto von hier oben mitnimmt, der wird es später auf Anhieb in der Sammlung wiedererkennen.

Zwei Wanderer bei der Drei-Hütten-Tour

Drei-Hütten-Tour beginnt mit dem Krinnenalplift

„Hier oben.“ Da stellt sich die Frage: Wie heraufkommen? Die komfortabelste und für alle Generationen und Konditionen einfachste Methode beginnt mit dem Krinnenalplift. Er führt von Nesselwängle hinauf auf 1.500 Meter, die Bergstation liegt nur wenige Minuten von der Krinnenalpe entfernt. Einer von mehreren Hütten im Revier, deren Wirtsleute nicht nur Wanderern einen gedeckten Tisch anbieten, sondern auch den Kühen und Kälbern aus dem Tal eine Sommerfrische.

Wanderfreunde finden hier den Ausgangspunkt zur „Drei-Hütten-Tour“, einem Klassiker unter den Tageswanderungen im Tannheimer Tal​​​​​​​. Sie führt im großen Kreis mit nur leichten Anstiegen rund um die Krinnenspitze – mit einer ganzen Reihe von Wegen, die zum Gipfel hinaufführen. Aber auch auf den knapp drei Kilometern Strecke laden zahlreiche Aussichtspunkte sowie die drei Hütten zum Verweilen und zur Einkehr.

Der „Alpenrosenweg“ zwischen Krinnenalpe und Nesselwängler Edenalpe

Dabei hat jede Teilstrecke ihren eigenen Charme. Die Verbindung zwischen Krinnenalpe und Nesselwängler Edenalpe trägt mit Fug und Recht den Beinamen „Alpenrosenweg“. Zeitlich ein bisschen abhängig vom Wetter im Frühjahr, durchquert die Wanderung im Frühsommer ein Meer der zarten, roten Bergpflanzen. Ein Abzweig führt hinauf zur Krinnenspitze, andernfalls geht’s weiter zur Gräner Ödenalpe, auf der Südseite der Krinnenspitze gelegen, mit einem prächtigen Ausblick über die Gipfel der Lechtaler Alpen.

In die entgegengesetzte Richtung führt der Meraner Steig – benannt nach dem Rauther Ortsteil Klein-Meran, wohin der Weg mündet. Hier fühlen sich vor allem Familien mit Kindern gut aufgehoben, zumal einige Bächlein zum Spielen und Ausruhen einladen. Über den oberen Teil dieses Steigs kehren auch jene Wanderer zur Bergstation zurück, die von der Ödenalpe aus den Rundkurs zur Bergstation fortsetzen. Oder sie steigen Richtung Rauth ab und nehmen dann den Talbus zur Ausgangsstation.

Aufstieg über den Enziansteig

Wer körperlich fit ist und einen kräftigen Anstieg nicht scheut, darf den Lift rechts liegen lassen und sich das packende Erlebnis eines Aufstiegs über den Enziansteig gönnen, die anspruchsvollste aller Routen zum Gipfel. Vom Parkplatz zwischen Nesselwängle und Rauth führt er zunächst durch den Bergwald, dann über die weiten Matten oberhalb der Baumgrenze bis zum Gipfel. Gut 900 Höhenmeter sind das, man sollte sich also schon etwas Zeit nehmen. Statt dann auf dem gleichen Weg zurückzukehren, lässt sich die Wanderung direkt mit der „Drei-Hütten-Tour“ verknüpfen und je nach Gusto zu Ende führen.

Was allen Varianten gemeinsam ist: die unmittelbare Begegnung mit der Natur. Die Vielfalt der alpinen Fauna in ihrer ganzen Wandlungsfähigkeit, je höher man gelangt, lässt staunen. Nicht zu vergessen, die einladende Atmosphäre und die Gaumenfreuden auf den drei Hütten, die immer wieder eine Wanderung wert sind.

Bilder: Wolfgang Ehn