Wildtierfütterung bei Zöblen im Tannheimer Tal
Wildtierfütterung bei Zöblen im Tannheimer Tal
Wild ganz nah: Im Beobachtungsstand bei Zöblen im Tannheimer Tal können Gäste ab 16. November wieder bis zu 35 Hirsche bei der Wildtierfütterung bei Zöblen erleben. Fest installierte Fernrohre bieten den perfekten Blick auf das Wild.
Es ist ein magischer Moment: Wenn die Hirsche zur Wildtierfütterung am Waldrand bei Zöblen erscheinen, halten viele Gäste in der Aussichtshütte an der Oberen Halde den Atem an. Die großen Rothirsche mit ihren imposanten Geweihen zeigen sich im Tannheimer Tal zuerst.
Den Tieren ganz nah bei der Wildtierfütterung bei Zöblen
Bis zu zehn Menschen finden in dem Wildbeobachtungs-Stand Platz, der oberhalb von Zöblen auf 1.300 Metern Höhe steht. An drei fest installierten Spektiven oder mit eigenen Ferngläsern können die Besucher aus rund 500 Metern Entfernung das Wild ganz nahe in den Blick nehmen, ohne es zu stören.
„Meistens tauchen die ersten Rothirsche schon gegen 15:30 Uhr zur Wildtierfütterung auf“, sagt Zöblens Bürgermeister Werner Gehring. Das Wild kenne sich aus, seit Jahrzehnten wird es an der gleichen Stelle verköstigt. „Innerhalb von einer halben Stunde sind so ziemlich alle da“, erzählt Gehring, der auch Jagdobmann ist und selbst gerne den Stand besucht.
Jedes Jahr ein neues Geweih
Zwischen 25 und 35 überwiegend männliche Hirsche kommen in der Regel täglich zur Futterstelle. Etwas später gesellen sich einige Hirschkühe und -Kälber dazu, sowie etwa fünf Rehe, wie Berufsjäger Bastian Eberle weiß. „Die weiblichen Tiere sind scheuer.“ Eberle füllt ab 16. November die Futterkrippen: Mit Gras- und Mais-Silage sowie Heu vom ersten Schnitt. Die in Tirol gesetzlich vorgeschriebene Wildtierfütterung solle das Wild über die Wintermonate auf gewisse Flächen konzentrieren. So können sie problemlos und vital überwintern.
„Die Beobachtung der Wildtierfütterung in Zöblen ist sehr beliebt“, freut sich Gehring. „Viele Eltern möchten ihren Kindern zeigen, wie ein Hirsch aussieht. Andere wollen gute Fotos vom Wild machen.“ Eine große Plakatwand im Stand informiert über die Besonderheiten des heimischen Rot- und Rehwilds. So werfen Rothirsche jedes Jahr im Februar und März ihr Geweih ab. Bald wächst ein Neues nach. „Wer ein Geweih im Wald findet, darf es allerdings nicht mitnehmen, sondern muss das dem Berufsjäger melden“, betont Eberle.
Wildtierfütterung Zöblen: „Das Wild braucht seine Ruhe“
„Das Wichtigste ist, dass die Tiere bei der Wildtierfütterung in Zöblen ihre Ruhe haben, weil ihr Kreislauf und Stoffwechsel auf Sparflamme herunterfahren“, so Eberle. „Jede Beunruhigung lässt den Kreislauf wieder hochfahren und schadet dem Wild extrem, das die Futterstellen dann nicht mehr richtig annimmt.“ Wintersportler oder Wanderer sollten die ausgewiesenen Wildtier-Ruhezonen und Futterstellen unbedingt meiden. „Das sind wir dem Wild schuldig, wenn wir schon seinen Lebensraum beispielsweise durch Zäune und Straßen begrenzen.“
Wer auch einmal dabei sein möchte bei der Wildtierfütterung bei Zöblen - so geht's zum Beobachtungsstand: Von Zöblen, Ortseinfahrt West, geht es 200 Höhenmeter hinauf zum Berghotel „Zugspitzblick“ auf der Oberen Halde (mit Parkplatz) und von dort aus wenige Minuten zu Fuß zur Aussichtshütte. Mit dem Auto sind es sieben Minuten, der Weg zu Fuß auf die Anhöhe dauert etwa 40 Minuten.
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Bilder: Basti Eberle