Was tun mit Löwenzahn, Frühblühern & Co.?

Was tun mit Löwenzahn, Frühblühern & Co.?

Nach einem Winter, in dem das Tannheimer Tal unter einer weißen Decke lag und die Musik der Natur zeitweise verstummt ist, beginnt sie nun wieder zu ertönen.
Das Naturparadies strahlt und die ersten Pflanzen schießen aus dem Boden, während die Vögel beginnen zu zwitschern.

Bunte Blumenwiesen und wärmende Sonnenstrahlen: so zieht der Frühling ins Tannheimer Tal ein.  Zu dieser Zeit verwandelt es sich in ein gelbes Blütenmeer, denn an jeder Ecke des Hochtals sprießt der Löwenzahn und auch andere Frühblüher erwachen wieder zum Leben. Einen wundervollen Kontrast hierzu bilden die kristallklaren Bergseen und die weiß glitzernden Bergspitzen. Eine Kulisse, die zu ausgiebigen Frühjahrswanderungen und -erkundungen mit der Familie einlädt.
Doch die Pflanzen verschönern nicht nur die Szenerie des Tannheimer Tals, sondern sind auch vielseitig einsetzbar.

Löwenzahn in der Mauer

Löwenzahn, Frühblüher & Co.

Da gäbe es zum einen den Frühblüher Löwenzahn: das regionale Superfood! Es gibt nur wenige Lebensmittel, die es hinsichtlich des Vitalstoffgehalts mit dem Löwenzahn aufnehmen können. Er enthält viel Vitamin C und D sowie Vitamin A und verfügt über einen hohen Gehalt an Magnesium, Kalium, Zink Calcium und Phosphor.
Dieser gesunde Mix wirkt inneren Entzündungen entgegen und lindert die Symptome bei Gelenkschmerzen und Arthrose. Auch Krämpfe, die man oft nachts in den Beinen kriegt, werden durch Löwenzahntee verringert.

Traditionell wird Löwenzahn unter anderem als hilfreiches Mittel bei Leberbeschwerden und zur Steigerung der Gallensekretion genutzt. Bitterstoffe sind gute Kreislaufanreger und lindern Verdauungsbeschwerden. Doch der Löwenzahn ist nicht nur reich an Gerb- und Bitterstoffen, er verfügt auch über Carotine, Flavonoide - mit hoher antioxidativer Wirkung – und über ätherisches Öl.

Als Reparaturpflanze gilt Löwenzahn als Universalreiniger für die Organe im Bauchraum. Mit den in den Wurzeln enthaltenen Bitterstoffen, regt er die Leber zur Bildung von Galle und die Gallenblase zur Entleerung an. Fließt mehr Gallenflüssigkeit, so werden auch Bauchspeicheldrüse und Magen dazu angeregt, die Produktion ihrer Säfte zu steigern. Damit wird nicht nur die Leber entgiftet, sondern die gesamte Verdauung verbessert. Gleichzeitig wirkt Löwenzahn appetitanregend, blutreinigend und harntreibend, aber auch andere Frühblüher bieten gesundheitliche Vorteile.

Von der als Unkraut titulierten Pflanze können alle Pflanzenteile, Wurzeln, Blätter und Blüten, verwendet werden. Die Wurzeln und Blätter des Löwenzahns sind sehr reich an Bitterstoffen, ihr Geschmack ist deshalb würzig herb bis bitter. Die Blüten schmecken allerdings nicht so herb und werden deshalb am besten für Tee verwendet.
Der Geschmack des Blütentees erinnert leicht an Leinsamen und milde Nüsse. Mit einem kleinen Löffel Honig und einem Spritzer Zitronensaft schmeckt das Getränk fast wie eine Limonade. Doch neben dem Löwenzahn lassen sich natürlich noch weitere Frühblüher in der Küche verarbeiten.

Wie wär’s mit Bärlauch oder Gänseblümchen in der Küche?

Die Blüten, Knospen und Blätter des Gänseblümchens sind essbar und problemlos zu genießen. Am besten sind die jungen Blätter aus dem Inneren der Rosette sowie die noch nicht geöffneten Blüten. Diese haben einen etwas herben nussigen Geschmack.

Man kann damit Salate, Bowls oder Quarkspeisen verzieren und garnieren. Es lässt sich ebenfalls als Tee aufgießen. Den kann man ganzjährig genießen, wenn man die Blüten sammelt und trocknet. Im Gänseblümchen enthaltene Saponine und Bitterstoffe können beim Verzehr von sehr hohen Mengen bei empfindlichen Menschen Probleme verursachen.

Auch Bärlauch enthält viele Vitamine und ätherische Öle wie die schwefelhaltige Aminosäure Alliin, die in Verbindung mit Sauerstoff zu Alkylsulfonsäure wird und den typischen Knoblauchgeruch erzeugt. Bärlauch werden viele Wirkungen nachgesagt, die teilweise aus alten Überlieferungen der Heilkunde entstammen. So wird er bei Verdauungsproblemen und Blähungen empfohlen, soll den Cholesterinspiegel senken, das Blut reinigen, entschlacken und als Antibiotikum wirken. Auf die Art werden Löwenzahn und andere Frühblüher wie Bärlauch oder Gänseblümchen zu richtigen Powerfoods.

Bilder: Achim Meurer, Pixabay, Barbara Gutheinz