Talfeiertag

Der Talfeiertag im Tannheimer Tal

Am 17. September findet jedes Jahr der Talfeiertag im Tannheimer Tal statt. Denn an diesem Tag feiert es seine historische Rettung.

Man schreibt das Jahr 1796: Die damaligen Bewohner des Tannheimer Tals und ganz Tirols sahen sich einer Schar angreifender französischer Soldaten gegenüber. Damals bekam Tirol die Auswirkungen der Französischen Revolution unmittelbar zu spüren. Eindringende Soldaten der französischen Truppen gehörten fast schon zur Tagesordnung.

Doch am 17. September des gleichen Jahres gelang den Tannheimern etwas, das in die Geschichtsbücher einging: Sie konnten die Angreifer abwehren. Drei Schützenkompanien, befehligt von den Hauptleuten Ferdinand Tauscher, Alois Tauscher und Lorenz Peintner, schlugen die Franzosen auf dem Oberjoch in die Flucht. Und direkt in die Arme des österreichischen Militärs, das inzwischen von hinten nachgerückt war. Dadurch bewahrten sie ihre Heimat vor großem Unheil.

Talfeiertag Tannheimer Tal

Der Talfeiertag: in Gedenken an die Vorfahren

Noch heute gedenken die Bewohner ihren Vorfahren und deren mutigen Einsatzes. Deshalb wurde am 17. September der Talfeiertag ins Leben gerufen - ein echtes Unikum. Denn auch wenn die Tiroler für ihre Gastfreundschaft, ihre Geselligkeit und ihr Traditionsbewusstsein bekannt sind: Der Talfeiertag im Tannheimer Tal ist selbst für ihre Verhältnisse etwas ganz Besonderes. Ihn gibt es nämlich nur einmal in ganz Tirol.

Üblicherweise beginnen die heutigen Tannheimer Taler ihren Feiertag mit dem Einzug aller Musikkapellen, Schützenkompanie nie, Fahnenabordnung und den Ehrengästen in die Tannheimer Pfarrkirche zum morgendlichen Festgottesdienst. Die übrigens ebenfalls sehr besonders ist, denn in der Diözese Innsbruck ist sie die zweitgrößte Kirche – nach dem Dom zu Innsbruck. Ihre Glocken locken am 17. September die Bewohner des Tals und deren Gäste in Richtung Kirchenbank. Im Anschluss an den Gottesdienst führt normalerweise eine Sakramentsprozession zum Denkmal mit Kranzniederlegung für die Kriegsopfer. Anschließend marschiert die Festgemeinde mit den Besuchern zum Felixé Mina’s Haus. Hier wird ausgiebig gefeiert: Mit Frühschoppen bei Musik, Tanz und Unterhaltung.

Bilder: Achim Meurer