Floschen

Unsere Seen – Teil 5: Floschen

Vier Seen durften Sie in unserer Serie bereits kennenlernen. Im fünften Teil stellen wir heute ein ganz besonderes Naturjuwel vor: den Moorweiher Floschen.

Vilsalpsee, Traualpsee, Lache und Haldensee – diese glasklaren Bergseen liegen bei uns im schönen Tannheimer Tal zwischen den imposanten Gipfeln. Heute geht es aber um einen etwas anderen See: den Moorweiher Floschen im westlichen Teil Schwattwalds, in der Nähe des Weilers Rehbach.

Moorweiher "Floschen"

Aus der letzten Eiszeit entstanden: der Moorweiher Floschen

Begonnen hat die Geschichte des Moorweihers bereits in der letzten Eiszeit. Moränen, die sich vor rund 15.000 Jahren hier im Tannheimer Tal bildeten, führten zur Verstopfung der Ur-Vils. Der Fluss suchte sich einen anderen Weg und schuf sich im Laufe der Jahrtausende das heute bekannte Flussbett. Übrig blieb der nasse Grund, in dem die dort stehenden Bäume nach und nach vermoderten. So entstanden vor langer Zeit Moore – und eben auch unser Moorweiher Floschen. Für unsere Vorfahren war das praktisch, denn aus dem Moor stachen sie Torf, ein gutes Heizmittel. „Sogar mein Ur-Großvater war noch beim Torf-Stechen im Ufer des Floschen“, erinnert sich Bertl Huter, Dorf-Chronist von Schattwald. „Dann musste das Material erstmal ein bis zwei Jahre trocknen, bevor es schließlich als Heizmittel zu gebrauchen war.“

Ein gesundes Bad zwischen Libellen und Fröschen

Doch auch für die Gesundheit ist das Moor gut: Ein Bad darin hilft bekanntlich bei allerlei Beschwerden und ist gut für die Haut. Besonders bei einer Wanderung ist es unglaublich erfrischend die Füße im kühlen Floschen wieder wanderfit zu machen. Um die 20 Grad Celsius beträgt die Temperatur des drei Meter tiefen Gewässers im Sommer. Das Wasser ist dunkel, aber nicht schlammig oder moorig. Nur wenn die Schicht auf dem steinigen Boden aufgewirbelt wird, etwa beim Baden und Schwimmen, ist der See trüb. Aber auch zum Verweilen ist der Moorweiher Floschen ein Traum: Denn rundherum wachsen verschiedene seltene Pflanzen, sogar fleischfressende Pflanzen gibt es hier. Libellen und andere Insekten schweben am Ufer und Frösche hüpfen in das dunkle Wasser. „Besonders im späten Winter, also wenn der Schnee schmilzt, haben wir hier ein schönes Frosch-Konzert“, schwärmt Huter. „Sogar Wildenten und Blesshühner sieht man hier immer wieder. Fische schwimmen in dem moorigen Gewässer allerdings nicht.“

Da steht dem Badespaß ja nichts mehr im Weg.

Bilder: Michael Keller, Achim Meurer