Winterwandern im Tannheimer Tal

Einfaches Winterwandern im Tannheimer Tal

Nicht nur im Sommer gibt es Natur zu erleben. Das Tannheimer Tal hat auch im Winter eine atemberaubende Landschaft zu bieten:
Winterwandern war definitiv noch nie so eindrucksvoll! Tipps, Tricks und Vorschläge für zwei unvergessliche und leichte Touren. 
 

Peter bleibt schnaufend stehen. Im Schnee vorwärtszukommen, ist gar nicht so einfach wie gedacht! Doch die Bewegung tut gut: Genauso wie die frische Luft,
die seine Backen schon ganz rosig werden lässt. Und wie angenehm ruhig es hier draußen in der Natur ist! Fasziniert schaut er sich um: Verschneite Tannen weit und breit, die Krinnenspitze und die Große Schlicke neben ihm ragen majestätisch hoch hinaus und Nebel liegt in der Luft. Warm eingepackt setzt der Winterwanderer seinen Weg im Tannheimer Tal fort, geradewegs auf den vereisten Haldensee zu.  

Gespurte Loipen im Tannheimer Tal

Eine Wanderung über den Haldensee

Die Tour über den erstarrten Haldensee ist ein ganz besonderes Erlebnis. Und ja, richtig gelesen: Im Tannheimer Tal kann man ÜBER den See gehen, sobald es kalt genug dafür ist. Ausgangspunkt der Route ist der Parkplatz am Ortsende von Haldensee. Spaziergänger oder auch Wanderanfänger sollten hier auf jeden Fall einmal vorbeischauen. Denn sollte das Eis dick genug sein, um darauf laufen zu können, wird die Attraktion von einer Kommission freigegeben. Über den aktuellen Stand informieren die
Tourist-Informationen des Tannheimer Tals. Somit steht einer Tour von Westen nach Osten auf der gespurten Trasse nichts mehr im Wege. Bei wem das dunkle, knackende Eis unter den eigenen Füßen für zu viel Adrenalin sorgt, der kann alternativ auch die Uferpromenade nutzen, die entlang des Sees führt. Auch dieser Wanderweg ist von dem Schwierigkeitsgrad her als leicht einzustufen. Übrigens: Neben Winterwanderern ist es im Tannheimer Tal auch Langläufern möglich, den vereisten See über eine präparierte Loipe überqueren.

Höhenweg von Zöblen nach Tannheim

Eine etwas längere Tour führt Peter mit vier Kilometern von Zöblen nach Tannheim. Doch der sensationelle Ausblick währenddessen ist ein ganz besonderes Highlight. Glitzernder Schnee auf den Berghängen und die Sicht von dem höchsten Punkt der Route mit 1.126 Höhenmeter bieten somit ein einzigartiges Winterpanorama. Sogar zwei Kapellen findet Peter auf dieser leichten Tour, die vom Parkplatz West durch Zöblen startet. Knirschender Schnee, tanzende Flocken und eine zauberhafte Winterlandschaft - das ist Winterwandern im Tannheimer Tal. In Zöblen selbst gibt es außerdem eine Wildtierfütterung, die Klein und Groß ganz nah miterleben können. Der Ort ist also auf jeden Fall einen Ausflug wert.  

Was beim Winterwandern im Tannheimer Tal zu beachten ist

Aber kommen wir zurück zum Winterwandern: Ohne Vorbereitung in die Berge zu gehen, ist gefährlich - unabhängig von der Jahreszeit.
Denn neben den altbekannten Tipps wie dem Einhalten markierter Wege oder das Mitnehmen von ausreichend Proviant gibt es noch mehr zu beachten.  

Im Winter sind die kalten Temperaturen in diesen Höhen nicht zu unterschätzen. Deshalb sollten Wanderer die richtige Kleidung tragen. Wer schon zum Start seiner Wandertour sehr warm eingepackt ist, fängt dank der Bewegung bald das Schwitzen an. Die nassen Klamotten trocknen in der Kälte nur langsam, weshalb der Körper schnell auskühlt. Deswegen ist Funktionsunterwäsche aus Mikrofaser oder Merinowolle am besten. Darüber trägt man am besten eine wasser- und windfeste Hose und Jacke.   

Spikes sorgen dafür, dass man auf den vereisten Wegen Halt findet. Diese gezackten Ketten werden an die Winterstiefel geschnallt , um Rutschgefahr zu vermeiden. Vor allem auf dem zugefrorenen Haldensee ist geeignetes Schuhwerk mit gutem Profil zu empfehlen. Zusätzliche Gamaschen verhindern nasse Füße.

Auch Wanderstöcke und ein Sitzkissen sind nützliche Begleiter für das Winterwandern im Tannheimer Tal. Letzteres hilft vor allem dabei, bei einer Rast für ein gemütliches Plätzchen zu sorgen. Eine Sonnenbrille darf auch nicht fehlen, da sonst die Reflektion des Sonnenlichts durch den Schnee zu Schäden am Auge führen kann. Aber natürlich kann man für den perfekten ausgerüsteten Wanderurlaub noch so viel mehr in seinen Rucksack packen. Und noch ein Tipp für Handynutzer wie Peter: Wird das Smartphone eng am Körper getragen, verhindert die Wärme einen schwachen Akku bei niedrigen Temperaturen.  

Peter findet abschließend, dass das Winterwandern im Tannheimer Tal ein voller Erfolg war. Also worauf noch warten? Viel Vergnügen bei unvergesslichen Abenteuern im Schnee!

Bilder: Achim Meurer, Willi Roth