Aufgepasst, Geheimtipp: Fünf Sommeraktivitäten im Tannheimer Tal

Abwechslungsreiche Fahrradwege, Klettersteige, Wanderrouten mit atemberaubendem Panorama und tiefblaue Bergseen.
All dies und noch mehr bietet das Tannheimer Tal - aber es gibt den ein oder anderen Geheimtipp, den man sich nicht entgehen lassen sollte.

Die bunten Blumen der saftigen Bergwiesen sind noch mit Tau bedeckt. Nach und nach dringt erstes Vogelgezwitscher aus grünen Tannen hervor, als sich langsam die ersten Sonnenstrahlen hinter den Bergspitzen hervortasten. Das schönste Hochtal Europas wird in gleißende Morgenröte getaucht. Ein neuer sommerlicher Tag steht im Tannheimer Tal an – doch welchen Geheimtipp sollte man hier unbedingt ausprobieren?

Um sich von den warmen Temperaturen des Sommers abzukühlen, gibt es im Tannheimer Tal einen Geheimtipp. Denn neben den beliebten Ausflugzielen Vilsalp- und Haldensee ist auch die fünf Kilometer lange Wanderung zum Traualpsee besonders für Familien geeignet. Der Weg schlängelt sich nach dem Start am Vilsalpsee direkt durch das Naturschutzgebiet und einen schattigen Wald sowie anschließend über weite Blumenwiesen mit seltenen Pflanzen- und Tierarten.

Anschließend gelangt man zu einer felsigen Bergkuppe, die einen fantastischen Ausblick auf den See und die umliegenden majestätischen Gipfel offenbart. Aber wer die Badeklamotten auspacken möchte, sei vorgewarnt: Das glitzernde Wasser wird selten wärmer als 15°C. Wer Lust auf wärmere Gewässer hat, der ist dagegen in den abwechslungsreichen Freibädern des Tannheimer Tals genau richtig. Nach dem Aufstieg lädt dann die Obere Traualpe zu einer reichhaltigen Einkehr ein, die auf 1.631 Metern gleich doppelt so gut schmeckt.

Apropos Aufstieg: Eine weitere Besonderheit des Tannheimer Tals ist das Wandern auf drei Ebenen. In unterschiedlichen Höhen und Schwierigkeitsgraden lassen sich somit für alle Besucher die perfekten Wanderrouten finden. Der GeoPanoramaweg Breitenberg - Füssner Jöchle ist allerdings ein Geheimtipp im Tannheimer Tal, der vor allem für naturbegeisterte Wanderer empfehlenswert ist. Denn hier gibt es auf knapp sechs Kilometern und zweieinhalb Stunden neben atemberaubender Landschaft einen Blick hinter die Entstehungsgeschichte der Berge. Der GEO-Pfad Pfronten-Vils-Grän ermöglicht es somit, spannende Fakten mit Bewegung an der frischen Luft zu verknüpfen, während die Erdgeschichte von unterschiedlichen Bergen detailliert erzählt wird.  

Dass der höchste Gipfel der Tannheimer Gruppe nur für erfahrene Kletterer geeignet ist, ist klar. Denn die Köllenspitze mit 2.238m erfordert äußerst viel Kondition, Kraft und Können. Aber das konzentrierte Erklimmen schafft geübten Klettersteigern den idealen Nervenkitzel: Wie erklimmt man wohl diese vertikale Passage? Hat man allerdings die südöstlich ausgerichteten Wände der Köllenspitze bezwungen, belohnt dieser Geheimtipp mit einem unvergleichlichen Rundblick über das sommerliche Tannheimer Tal. Die genaue Wegbeschreibung des Klettersteiges ist online zu finden. Jedoch sind die übrigen Klettersteige ebenfalls einen Besuch wert – hier ist auch etwas für Anfänger dabei.  

Egal ob Rennrad, Gravelbike, Mountainbike oder E-Bike – im Tannheimer Tal ist für jeden Radfan etwas dabei. Während sich Rennradfahrer auf 22 Rennrad-Touren mit insgesamt 2.500 Kilometern auspowern können, gibt es für Mountainbiker 15 offizielle Bike-Strecken mit insgesamt 150 Kilometern, auf denen sich in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen die Natur erkunden lässt. Gravelbiker können im Tannheimer Tal sowohl auf den Rennrad-Routen sowie den MTB-Strecken ihrem Hobby nachkommen.

Und abends, wenn die Sonne langsam hinter den Gipfeln verschwindet, können Radfahrer die Nacht in einem der vielen rennradfreundlichen Unterkünften des Tannheimer Tals verbringen. Dort kann man sich perfekt für den ersehnten RAD-MARATHON ausruhen, der am 02.07.2023 im Tannheimer Tal stattfindet. Rund 2.000 Teilnehmer kommen hier jedes Jahr zusammen, um auf vier Distanzen mit unterschiedlichem Streckenprofil gemeinsam ihr Können zu beweisen.

Einmal frei wie ein Vogel am Himmel kreisen, sich die warme Bergluft um die Nase wehen lassen und einen Ausblick auf das gesamte Tannheimer Tal genießen. Das ist beim Paragleiten und Drachenfliegen möglich. Im Fluggebiet am Neunerköpfle herrschen dafür beste Bedingungen – ob alleine oder als Tandemflug. Mit der Bergbahn ist der Gipfel bequem zu erreichen, und an den beiden Naturstartplätzen tummeln sich nicht nur Einsteiger und Profis, sondern auch faszinierte Zuschauer.

Und wer Lust hat, diesen Geheimtipp im Tannheimer Tal einmal selbst auszuprobieren, ist bei den Flugschulen vor Ort genau richtig. Sie bieten vom Schnupperkurs über einen Sonderpilotenkurs bis hin zum Sicherheitstraining alles rund um das Thema Gleitschirmfliegen an.

Bilder: Achim Meurer, Fabian Künzel